Vier Fragen an…
Prof. Dr. Joachim Hertzberg vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
1. Was genau macht eigentlich das DFKI und welche Aktivitäten werden im CIC umgesetzt?
Das DFKI insgesamt macht anwendungsorientierte Grundlagenforschung in Künstlicher Intelligenz (KI), also forscht an der Verbesserung und Erweiterung von Methoden der KI auf dem Weg zu ihrem Einsatz in Geräten, Produkten oder Diensten, die im Arbeits- oder Privatleben verwendet werden können. Dazu arbeitet das DFKI vielfach zusammen mit Firmen, die solche Geräte oder Produkte am Ende herstellen. Das DFKI selbst arbeitet nicht profitorientiert und finanziert sich weit überwiegend aus öffentlichen Quellen (EU, Bund, Länder), davon wiederum überwiegend in Projekten, die es aus öffentlichen Ausschreibungen im Wettbewerb einwirbt. Das DFKI beschäftigt dafür derzeit etwa 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an mehreren Orten in Deutschland. Forschungsbereiche im DFKI erforschen unterschiedliche KI-Themen, die sich an Forschung und Lehre an den jeweiligen lokalen Universitäten anlehnen.
Im CIC werden die zwei Osnabrücker Forschungsbereiche des DFKI-Labors Niedersachsen arbeiten, deren beide Leiter Professoren an der Universität Osnabrück sind und deren Universitäts-Arbeitsgruppen ebenfalls im CIC sitzen werden. Im Forschungsbereich „Smart Enterprise Engineering“ geht es um KI-unterstützte digitale Geschäftsmodelle für Unternehmen – Unternehmen in der Zukunft, aber auch solche, die aktuell existieren, zum Beispiel mittelständische Firmen der Region. In meinem Forschungsbereich „Planbasierte Robotersteuerung“ geht es um KI-basierte Steuerungssoftware für Maschinen, die in Alltagsumgebungen, eventuell gemeinsam mit Menschen, autonom zielgerichtet und sicher arbeiten können. Solche Software kann zum Beispiel in Maschinen in der Agrarwirtschaft verwendet werden.
Prof. Dr. Joachim Hertzberg / Foto: Annemarie Popp, DFKI
2. Wie viele Mitarbeitende werden im CIC arbeiten?
Nach aktueller Planung sollen etwa 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DFKI und der beiden beteiligten Universitäts-Arbeitsgruppen im CIC arbeiten. Dazu kommen Studierende, die zum Beispiel für Praktika oder Abschlussarbeiten oder als Hilfskräfte an den entsprechenden Forschungsthemen mitarbeiten.
3. Wann ist der Start im ehemaligen Ringlokschuppen geplant?
Der Einzug ins CIC soll nach aktueller Planung im Laufe des Jahres 2023 stattfinden.
4. Worauf freut sich Ihr Team/freuen Sie sich am meisten mit Blick auf den neuen Arbeitsplatz?
Zunächst freue ich mich auf das Gebäude als Arbeitsplatz, in dem es durch die ungewöhnliche Gestaltung ganz neue Möglichkeiten für Labor- und Ausstellungsflächen und für Flächen zur Interaktion zwischen Menschen geben wird – aus der Forschung, aus regionalen Firmen und aus jungen Start-Up-Unternehmen. Ich bin sicher, dass das unsere Zusammenarbeit positiv verändern wird und bin gespannt darauf, wie es genau sein wird. Zum anderen freue ich mich darauf, dass wir dann genügend Platz haben werden, beide Osnabrücker Gruppen jeweils von DFKI und Universität in einem und demselben Gebäude zusammen unterzubringen. Aktuell gehen uns durch die Verteilung der Menschen auf zwei Büros in der Stadt Chancen zur Zusammenarbeit verloren und ich werde froh sein, wenn wir das im CIC verbessern können.
visualisierungen: KRESINGS